„Ich schieße keine Möwe tot“

Ein Christian Morgenstern Abend
gespielt, gesungen und musiziert von Jürgen Wicht und Reinhard Lippert

Christian Morgenstern (1871-1914) wurde bekannt durch seine skurrilen Sprachgrotesken.
Frühzeitig an Tuberkulose erkrankt, verbrachte er sein kurzes Leben mit Reisen, die ihn durch ganz Europa führten.
Wir folgen in unserem Programm mit seinen Gedichten und Briefen den Stationen seines unruhigen Lebens.
Dabei vermischen sich die Galgenlieder mit den ernsthaften, romantischen und intuitiven Gedichten und Texten.
Klavier und Bratsche untermalen nicht nur den Text und die Situation, sondern haben auch ihren eigenen Platz
mit Kompositionen und Improvisationen von Reinhard Lippert.
Die Reise durch Morgensterns Schaffen beenden Wicht und Lippert mit Improvisationen zu den Galgenliedern Ihrer Wahl.

 

Mövenlied

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.
Ich schieße keine Möwe tot,
ich laß sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.

(H. Chr. Morgenstern)

   
(Die Bilder zum Vergrößern anklicken)
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